Anders Fogh Rasmussen steht seit drei Jahrzehnten im Zentrum der europäischen und globalen Politik. Generalsekretär der NATO, Ministerpräsident Dänemarks, dänischer Wirtschaftsminister und ein führender dänischer Parlamentarier.
Anders Fogh Rasmussen ist dafür bekannt, dass er klare Aussagen zur aktuellen geopolitischen Lage, zu den globalen Handelsbeziehungen, zur Außenpolitik und zu den Machtverhältnissen macht.
Bereits 1978, im Alter von 25 Jahren, gewann Anders Fogh Rasmussen sein Mandat als damals jüngstes Mitglied des dänischen Parlament. 1987 übernahm Anders Fogh Rasmussen seine erste Regierungsfunktion als Minister für Steuern und später für Wirtschaftsfragen, wo er die dänischen Verhandlungen über die Wirtschafts- und Währungsunion in der EU leitete. Nachdem seine Dänische Liberale Partei 1993 in die Opposition gegangen war, führte Fogh Rasmussen die dänische politische Opposition und gewann 1998 den Vorsitz seiner Partei. Bei den nächsten Parlamentswahlen im Jahr 2001 führte er seine Partei zu einem erdrutschartigen Sieg, der sie zur größten Partei im dänischen Parlament machte, eine Position, die die Sozialdemokraten seit den 1920er Jahren innehatten.
Anders Fogh Rasmussen bildete seine erste Regierung und wurde Ministerpräsident. Ministerpräsident einer Koalition, die aus der Liberalen Partei und der Konservativen Volkspartei bestand. Während seiner Amtszeit als Ministerpräsident überarbeitete er das Steuer- und Rentensystem, um eine historische Erhöhung des Arbeitskräfteangebots, um die wachsende dänische Wirtschaft zu stützen. Gleichzeitig setzte seine Regierung Bildung, Forschung und Innovation auf die Tagesordnung, um Dänemark auf die Herausforderungen der Globalisierung vorzubereiten. Als starker Befürworter einer auf Regeln basierenden internationalen Ordnung und universeller liberaler Werte hat Anders Fogh Rasmussen Dänemark auf die Weltbühne gebracht.
Anders Fogh Rasmussen positionierte Dänemark auf der Weltbühne, indem er sich an internationalen Missionen zur Förderung der Demokratie und im Kampf gegen den Terrorismus. Seine Regierung wurde 2005 und 2007 wiedergewählt und hatte das Amt des Ministerpräsidenten bis zu seiner Wahl zum NATO-Generalsekretär im April 2009.
Anders Fogh Rasmussen: Technologie und Geopolitik: Neue Grenzen im Kampf um die globale Führung
Anders Fogh Rasmussen war bis zum 30. September 2014 der zwölfte Generalsekretär der Nordatlantikpakt-Organisation. In dieser Zeit leitete er den operativen Höhepunkt des Bündnisses mit sechs Operationen auf drei Kontinenten, darunter Afghanistan, Kosovo und Libyen, sowie die Bekämpfung der Piraterie vor der Pirateriebekämpfung an der somalischen Küste, eine Ausbildungsmission im Irak und eine Anti-Terror-Operation im Mittelmeer. Fogh Rasmussens Amtszeit bei der NATO war geprägt von einer grundlegenden Umgestaltung des Bündnisses. Er entwickelte ein neues Strategisches Konzept, das die wichtigsten Prioritäten des Bündnisses für die Zukunft festlegt. Mitten in der schwersten der schwersten Wirtschaftskrise der letzten Zeit hat er das Programm „Smart Defence“ ins Leben gerufen, das den Staaten helfen soll, ihre Ressourcen durch eine verstärkte multinationale Zusammenarbeit effizienter zu nutzen. Und als Reaktion auf die Aggression Russlands gegen die Ukraine initiierte er einen von den Staatschefs auf einem historischen Gipfel in Wales verabschiedeten Papier, um die kollektive Verteidigung auf ein seit dem Ende des Kalten Krieges noch nie dagewesenes Niveau zu heben. Als Reformer, der das Bündnis schlanker und effizienter gemacht hat, hat Rasmussen auch die die Partnerschaften der NATO mit Staaten in der ganzen Welt ausgebaut und machte sie zum Mittelpunkt eines Netzes von internationaler Sicherheitspartnerschaften.
Die Veränderung der geopolitischen Landschaft – Risiken und Chancen für Finanzinstitute
Nach seinem Ausscheiden aus der NATO gründete Anders Fogh Rasmussen sein strategisches Beratungsunternehmen „Rasmussen Global“, das geopolitische und strategische Beratungsdienste anbietet und Kunden in einem breiten Spektrum von Fragen berät, wie internationale Sicherheit, transatlantische Beziehungen, europäische Angelegenheiten, künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und Schwellenländer. Zu den Kunden gehören führende globale Investmentbanken, Unternehmensberatungsfirmen, Technologie- und Softwarefirmen, Industrieorganisationen und nationale Regierungen: Im Juni 2016 wurde Anders Fogh Rasmussen zum Berater des Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko, ernannt. Im April 2020 wurde Fogh Rasmussen zum Senior Advisor für das Geschäft der Citigroup in Europa, dem Nahen Osten und Afrika ernannt, mit mit Hauptaugenmerk auf die nordische Region.
Zusätzlich zu seinen geschäftlichen Aktivitäten gründete Anders Fogh Rasmussen 2017 die Alliance of Democracies Stiftung, eine gemeinnützige Organisation zur Förderung von Demokratie und freien Märkten auf der Welt. Das Hauptmerkmal der Stiftung ist der Copenhagen Democracy Summit, eine jährliche Konferenz zur Stärkung der Entschlossenheit der Demokratien der Welt durch ein hochrangiges strategisches Forum, das sich ausschließlich mit der Sache der Demokratie befasst. Zu den bisherigen Rednern gehören, neben vielen anderen, der ehemalige britische Premierminister Tony Blair, der ehemalige US-Vizepräsident Joe Biden und US-Außenminister Michael R. Pompeo.
Am Rande des Kopenhagener Demokratiegipfels hat Anders Fogh Rasmussen zusammen mit Michael Chertoff die Transatlantische Kommission für Wahlintegrität ins Leben gerufen, an der John Kerry, Nick Clegg, Toomas Ilves und Felipe Calderón zu ihren Mitgliedern zählen. Die Kommission hat die Aufgabe, die westlichen Demokratien gegen Einmischung von außen zu stärken.
Der 1953 geborene Rasmussen erwarb 1978 einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Aarhus. Er ist Er ist verheiratet mit Anne-Mette Rasmussen, mit der er drei erwachsene Kinder hat.