05.03.2021

Kai Diekmann - Der mächtigste Journalist Deutschlands.

Kai Diekmann: Ex-Bild Chefredakteur und einer der mächtigsten Journalisten Deutschlands.

„Ich habe so ein irres Leben, dass ich am Nachmittag schon gar nicht mehr weiß, was ich am Vormittag gemacht habe. Also muss ich das bildhaft festhalten“, antwortet Kai Diekmann auf die Frage, ob er süchtig nach den sozialen Medien sei.

Man weiß bei dem Ex Bild-Chefredakteur und, wie er ehrfurchtsvoll genannt wird, "mächtigsten Journalisten Deutschlands", oft nicht ganz genau, wie ernst es ihm ist. In dem hier zitierten Gespräch ist nichts und doch alles ernst gemeint. Es ist eines zwischen Freunden, die ihre Rollen vertauschen: Kai Diekmann spielt Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts und umgekehrt. Sowas mag der in Bielefeld aufgewachsene Diekmann. Er spielt, mit Worten und Gedanken und das auf eine Art, die manche als Egozentrik auslegen.

Kai Diekmann ist das egal. Er muss niemandem mehr etwas beweisen. Als Kind, so erzählt er in einem Kurz-Interview von turi2tv, wollte er einmal Pfarrer werden, später Tierarzt. Sein Werbespruch für sich selbst: "Bild Dir meine Meinung." Und wieder weiß man nicht so recht, ob er das, was er da sagt, ernst meint. Macht aber nichts, das ist es genau, was Spaß macht an und mit Kai Diekmann: Schnelle Gedankengänge, Cleverness, Ironie und reichlich Selbstvertrauen. Er hat diese "Ist mir doch egal-Einstellung", die ihn so erfolgreich gemacht hat in seiner Rolle als Chefredakteur der Bild-Zeitung, für die er immerhin 14 Jahre tätig war. In der Boulevardpresse hat sich noch nie jemand darum geschert, die richtigen, politisch korrekten Worte zu finden. Wem das nicht liegt, der ist falsch in dem Beruf.

In einem Interview mit "Die Zeit" sagte Diekmann: "Wenn ich der beliebteste Journalist Deutschlands hätte werden wollen, dann hätte ich nicht Bild-Chefredakteur werden dürfen, dann hätte ich mich vielleicht bei der ZEIT bewerben müssen. Zum Markenkern von Bild gehört nun mal, zu provozieren und zu polarisieren. Da muss man Menschen manchmal wehtun. Schlagzeilen heißen auch deswegen so, weil sie sich für die Betroffenen wie Schläge anfühlen können." Für ihn darf sich "guter Journalismus den Betroffenen mitunter weh tun."

Kai Diekmann erklärte in diesem Interview auch, worauf es letztlich ankommt, wenn man Menschen erreichen will. Das klingt, wie manches, das er äußert, für manche vielleicht überheblich: "Ich versuche mal, Ihnen den Unterschied zwischen FAZ und Bild zu erklären: Die FAZ geht davon aus, dass der Mensch von der Vernunft regiert wird, so sortiert sie auch die Welt. Bild geht davon aus, dass der Mensch von Emotionen regiert wird, vom Bauchgefühl. Wir haben deshalb einen anderen, emotionalen Zugang zu Geschichten gesucht. Wir haben diese Geschichten vor allem über Personen erzählt, denn für nichts interessieren sich Menschen so sehr wie für andere Menschen." Hat er damit nicht doch auch recht?

Kai Diekmann mag anecken, doch gerade das ist die Portion Faszination, die er mitbringt. Gerade dank seines Werdegangs und seinen "Insights", diesem scharfen Blick hinter die Fassade will man ihn erleben.

In seinen Vorträgen, die ganz sicher alles aber nicht langweilig ausfallen, spricht er über Führung und Leadership 4.0, Gesellschaft, Rhetorik und Kommunikation und die Umwelt.

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